„Wir schaffen neue Perspektiven“

Der neu gewählte Vorstand des ÖAAB Burgenland rund um Landesobmann Christian Sagartz startete mit einem Programm für eine zukunftsfähige Arbeitswelt von morgen. „Die rasanten Entwicklungen der Arbeitswelt erfordern neue Rahmenbedingungen.“ Auf folgende Themen wird ein erster Schwerpunkt gelegt: moderne Arbeitswelt, Bildung, Wohnen, Lehre, Öffentlicher Dienst und Verwaltung, Familie sowie Gesundheit.

Der neue ÖAAB-Landesvorstand will die soziale Stimme der Volkspartei in der modernen Arbeitswelt sein und Lösungen für die Herausforderungen von morgen erarbeiten. „In den ersten Sitzungen des neuen Landesvorstandes wurden die wesentlichen Themen einer zukünftigen Arbeitswelt gefiltert“, betont ÖAAB-Landesobmann Christian Sagartz. „Wir werden diese Themen auf breiter Ebene diskutieren, Experten und Betroffene einbeziehen, um die Arbeitswelt von morgen mit zu gestalten. Bis zum Frühjahr 2019 wird dieser Prozess mit größeren und kleineren Veranstaltungen begleitet.“

Andrea Dvornikovich: „Mehr Anerkennung für Familien und Leistungen“

„Familien sind der Grundstein unserer Gesellschaft, sie verbinden Generationen und gestalten durch die Erziehung der Kinder die Erwachsenen von morgen. Deswegen braucht es eine familiengerechte Arbeitswelt.“ Dazu gehört zeitliche und räumliche Flexibilität am Arbeitsplatz sowie die Bereitstellung von qualitativ hochwertiger, aber auch leistbarer Kinderbetreuung. „Die in den Familien geleistete Erziehungs- und Versorgungsarbeit muss eine entsprechende Wertschätzung erfahren“, so Dvornikovich.

Anerkennung bedeutet aber auch Bewusstseins-Änderung und Vertrauen: Vertrauen der Gesellschaft in die Leistung der Familien. Aber auch Vertrauen der Arbeitgeber in die konzentrierte Arbeitsleistung und Freude an der Arbeit ihrer Mitarbeiter. Und Vertrauen aller Beteiligten darauf, dass der Spagat zwischen Familie und Erwerbstätigkeit gelingt.

Patrik Fazekas: „Qualität der Bildung entscheidet über die Zukunft unserer Kinder“

Gerade im Bereich der Bildung ist es wichtig, die optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen. Ziel muss sein, die Kinder und Jugendlichen in unserem Land bestmöglich zu fördern.

Dafür muss das  Bildungssystem das Beste aus Bestehendem und Neuem verbinden und jedem die Wahlfreiheit lassen. „Wir stehen zu einer differenzierten Struktur an Schultypen, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden. In Zeiten des Umbruchs ist der Fokus auf Digitalisierung auch im Bereich der Bildung notwendig“, so Fazekas. Es gilt nicht nur, Fremdsprachen, sondern auch die Programmiersprache zu beherrschen. Dazu ist neben einem leistungsfähigen  Breitband auch ein qualifiziertes Lehrpersonal notwendig.

Markus Ulram: „Leistbares Wohnen nahe am Arbeitsplatz“

Die Wohnraumschaffung ist für junge Menschen oftmals schwierig, da diese erst kurz ins Berufsleben eingestiegen sind oder sich noch in Ausbildung befinden. Diese Herausforderung trifft auch Familien. Das Haushaltseinkommen ist oft nicht sehr hoch und die Ausgaben für das tägliche Leben machen einen wesentlichen Teil davon aus. Daher ist es wichtig, dass sich Familien in Zukunft ihre eigenen vier Wände leisten können, vorzugsweise in der Nähe des Arbeitsplatzes. „Für die ältere Generation kann das Wohnen zu einer großen finanziellen Herausforderung werden, weil viele Wohnungen und Häuser nicht alternsgerecht gebaut wurden. Generationsübergreifend muss es möglich sein, dass sich jeder – unabhängig in welcher Erwerbsphase er sich befindet – seine eigenen vier Wände leisten kann“, so Ulram.

Bernhard Hirczy: „Neue Lehrberufe durch Digitalisierung“

Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen. Laut aktuellen Aufzeichnungen stehen 8.183 Lehrstellensuchenden bundesweit nur 5.105 offene Lehrstellen zur Verfügung. Das ist ein Überhang von 3.078 Jugendlichen auf der Suche nach einer passenden Lehrstelle. Im Tourismus- und Gastgewerbe sind mehr Stellen verfügbar, als nachgefragt werden. „Ein Engpass herrscht in anderen Branchen, wie z.B. KFZ-Mechaniker oder Friseur. Es braucht ein Umdenken hin zu neuen Berufsbildern. Mit der Digitalisierung gehen alte Berufsbilder verloren, gleichzeitig entstehen im digitalen Bereich neue Berufe“, so Hirczy. Aktuelle Lehrpläne müssen sich in Richtung Digital- und Medienkompetenzen entwickeln, bestehende Lehrberufe modernisiert werden, damit die Fachkräfte von morgen bereits heute ausgebildet werden.

Michaela Pumm: „Eine moderne Verwaltung braucht neue Ideen“

Eine moderne Verwaltung braucht neue Innovationen, Telearbeitsplätze und Home Office sind nur der Anfang. Denn Bürgerservice heißt mit ganzer Kraft auf die Menschen und ihre Bedürfnisse einzugehen. Arbeitszeiten werden immer flexibler, das Bürgerservice muss sich daran orientieren. „Deshalb wollen wir mit vielen Kolleginnen und Kollegen aus dem öffentlichen Dienst neue Ideen suchen und Verwaltungsprozesse sowie das Service für Bürger ins 21. Jahrhundert bringen“, so Pumm.

Christoph Zarits: „Die moderne Arbeitswelt mitgestalten“

Die Arbeitszeitflexibilisierung geht bereits auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein und ermöglicht die 4-Tage-Woche. „Wichtig ist dabei, dass die Freiwilligkeit im Vordergrund steht und jeder, der länger arbeiten möchte, die Wahl hat – ohne in bestehende Betriebsvereinbarungen und Kollektivverträge einzugreifen. Die flexible Gestaltung der Arbeitsstunden muss bei den Arbeitnehmern liegen“, so Zarits. Eigenverantwortlich soll auch in Zukunft jeder die Arbeitsdauer mitbestimmen, wenn dies möglich ist. Zudem sollen  „Home-Office“-Varianten ermöglicht werden, um Wegstrecken und Fahrzeit zum Arbeitsplatz zu sparen. Darauf müssen auch die künftigen Arbeitgeber Bedacht nehmen. Die neue Gestaltung von Arbeitsplätzen wie Desk-Sharing-Modelle darf nicht zu Lasten der Arbeitnehmer gehen.

Christian Sagartz: „Gesund alt werden ist kein Luxus-Wunsch“ 

Pflege ist eine Frage des Alterns in Würde und wird angesichts der steigenden Lebenserwartung immer wichtiger. Knapp 450.000 Menschen in Österreich sind derzeit pflegebedürftig. Bis 2050 werden es 750.000 sein. Um pflegebedürftigen Menschen eine qualitativ hochwertige Pflege zu bieten, braucht es neben geeigneten Einrichtungen auch genügend Personal. Der Bedarf nach qualifizierten Pflegekräften steigt ständig an. Pflegeheime, Tageszentren, 24-Stunden-Betreuung, mehrstündige Tagesbetreuung, diverse mobile Dienste wie Heimhilfe, Hauskrankenpflege und psychosoziale Dienste werden immer wichtiger. Hier braucht es regionale Bedarfs- und Entwicklungspläne.

Im Jänner 2019 werden weitere thematische Arbeitsgruppen eingesetzt. Ziel ist es, im Frühjahr 2019 ein neues ÖAAB-Programm vorlegen zu können. „Uns ist wichtig,  so viele Menschen wie möglich einzubinden. Unsere Programmarbeit ist auch weiterhin getragen von unseren Ortsgruppen, Mandataren und Experten“, freut sich Sagartz auf einen intensiven Arbeitsprozess.