Bei Steuerreform 2020 Pendlerförderung berücksichtigen!“
Im Burgenland pendeln 98.000 Menschen täglich zur Arbeit. Rund die Hälfte davon in ein anderes Bundesland. Ein kilometerbezogenes Roadpricing, wie es zuletzt vom EU-Parlament gefordert wurde, würde ein Ende der bewährten Autobahn-Vignette in Österreich und enorme Mehrkosten für die burgenländischen und steirischen Pendler bedeuten. Beim Pendlergipfel wurden neue Initiativen für die Pendler diskutiert. „Es dürfen keine weiteren Belastungen auf Pendler zukommen, weder City-Maut noch Roadpricing. Vielmehr muss unsere Pendlerförderung bei der Steuerreform 2020 berücksichtigt werden“, sind sich die steirischen und burgenländischen Vertreter einig.
Die von der Bundesregierung geplante Steuerreform für 2020 soll Erleichterungen für Pendler bringen. ÖAAB-Generalsekretär Christoph Zarits betont die Forderung der Pendlerunterstützung bei der nächsten Steuerreform. „Es ist notwendig, dass gerade jene Arbeitnehmer, die weite Wegstrecken zur Arbeit zurücklegen, unterstützt und gefördert werden“, so Zarits.
Burgenlands ÖAAB-Landesobmann Christian Sagartz setzt auf eine österreichweite Lösung. „Gemeinsam mit der Steiermark haben wir Ideen erarbeitet, um die Pendler bestmöglich zu unterstützen“, fasst Sagartz zusammen und fordert: “Der ÖAAB muss in allen Bundesländern zusammenarbeiten, um die Pendlerförderung als fixen Bestandteil in der Steuerreform 2020 wieder zu finden.“
„Die Teilnehmer des Pendlergipfels in Loipersdorf lehnen die drohende ‚Pendlerabzocke‘ strikt ab! Mit der EU-weiten Einführung dieses Tarifes würden sich die Kosten für heimische Autofahrer nach Schätzungen verdreifachen. Da darf Österreich nicht mitspielen“, so der steirische AK-Vizepräsident Franz Gosch, Obmann der Pendlerinitiative, der auch ankündigt gemeinsam mit dem burgenländischen Pendlerclub „sich weiterhin konsequent als starke Stimme für die Pendler gegen das Roadpricing einzusetzen.“
Anstelle neuer Belastungen muss vielmehr bei der Infrastruktur angesetzt werden. „Den öffentlichen Verkehr ausbauen und für Pendler praktischer machen“, fordert Johannes Mezgolits, ÖAAB-Landesgeschäftsführer. „Fahrstrecken und -zeiten der öffentlichen Verkehrsmittel müssen mit den Arbeitszeiten vereinbar sein“, hält Mezgolits fest.
Pendler seien für die Zukunft des Burgenlandes entscheidend. „Die südlichsten Bezirke des Burgenlands weisen den höchsten Wochenpendler-Anteil auf. Rund 6.500 Burgenländer pendeln täglich in die benachbarte Steiermark“, so Bernhard Hirczy, Pendlersprecher im burgenländischen Landtag, der ergänzt: „Keine Arbeitsplätze und eine Mehrbelastung der Pendler würde die Abwanderung im Süden verstärken.“
Fast in allen Bezirken des Burgenlandes verlassen Burgenländer ihren Wohnbezirk. „Pendler sind wichtig im Burgenland, wir müssen auf sie schauen“, betont Landtagsabgeordneter Walter Temmel. Die Stärkung der Pendler bedeutet gleichzeitig eine Stärkung des ländlichen Raumes. „Es muss möglich sein, trotz weiter Anreise zum Arbeitsplatz, im Burgenland leben zu können.“ so Landtagsabgeordneter Walter Temmel abschließend.