Die ÖAAB-Spitze setzt sich dafür ein, dass die arbeitenden Menschen in unserem Land spürbar entlastet werden und übergab diese Woche Finanzminister Hartwig Löger einen Forderungskatalog für eine gerechte Steuerreform. „Wir setzen uns für ein nachhaltiges, treffsicheres und entbürokratisiertes Steuersystem ein, damit den arbeitenden Menschen wieder mehr Netto vom Brutto bleibt. Das Burgenland steht voll und ganz hinter dem ÖAAB-Forderungskatalog“, erklärt ÖAAB-Landesobmann Christian Sagartz.

Eine der wichtigsten Forderungen ist die Senkung der ersten drei Steuertarifstufen (von 25 auf 20 Prozent, von 35 auf 30 Prozent und von 42 auf 40 Prozent). Darüber hinaus will der ÖVP-Bund eine weitere Senkung der Sozialversicherungsbeiträge für kleine Einkommens- und Pensionsbezieher. „Hier ist mit der Senkung der Arbeitslosenversicherungs-Beiträge bereits im Sommer ein erster Schritt gelungen, diesen Weg gilt es nun weiter zu gehen“, so ÖAAB-Generalsekretär Christoph Zarits.

Darüber hinaus soll die kalte Progression abgeschafft werden. Die kalte Progression kommt zustande, weil Löhne und Gehälter zwar jährlich steigen, die Einkommensteuer-Stufen aber unverändert bleiben, weshalb die individuelle Steuerbelastung über die Jahre inflationsbedingt leicht zunimmt. Mit der Steuerreform im Jahr 2016 hat jeder Lohnsteuerzahler rund 1.000 Euro netto mehr bekommen. Diese Entlastungswirkung verpufft nach einigen Jahren, weil die Beschäftigten die Entlastung über die kalte Progression wieder an den Staat zurückzahlen.

„Durch diese Maßnahmen profitieren vor allem Klein- und Mittelverdiener, also jene, die das System finanzieren und erhalten. Denn wer arbeiten geht und somit auch einen Beitrag an der Gesellschaft leistet, soll entlastet werden“, so Zarits.

Die Beteiligung von Mitarbeitern am Unternehmensgewinn soll ebenfalls steuerlich begünstigt werden. Derzeit fallen für Erfolgsprämien, die an Mitarbeiter ausbezahlt werden, sowohl Sozialversicherungsbeiträge als auch Lohnsteuer an. Geht es nach dem ÖAAB, soll die Mitarbeiterbeteiligung künftig sozialversicherungsfrei sein und pauschal mit 25 Prozent endbesteuert werden. Erhält ein Mitarbeiter eine Prämie von 1.000 Euro, bekäme er in diesem Fall 750 Euro netto überwiesen. Weniger Steuern soll es zudem auf Überstunden geben. Der Freibetrag für „gewöhnliche“ Überstundenzuschläge soll von zehn auf 20 Überstunden ausgeweitet werden.

„Leistung muss sich wieder lohnen! Wir wollen Anreize schaffen für jene, die sich im Leben etwas aufbauen möchten“, betont AK-Spitzenkandidat Jonny Mezgolits. Steuerlich begünstigen will der ÖAAB auch den Mietkauf. „Junge Menschen stehen mittlerweile vor dem Problem, dass sie sich die Preise für Eigenheime nicht mehr leisten können. Wir wollen hier Abhilfe schaffen. Deswegen fordern wir eine steuerliche Begünstigung bei dem derzeitigen Mietkaufmodell“, erklärt Mezgolits.

Änderungen fordert der ÖAAB auch bei den Fahrtkosten zur Arbeit. Die Höhe der Pendlerentschädigung soll sich künftig nach der tatsächlichen Länge des Arbeitsweges richten: 0,25 Euro für jeden Kilometer Arbeitsweg. Auch Teilzeitkräfte sollen nun besser berücksichtigt werden. All jene, die keine Steuern zahlen, sollen vom errechneten Beitrag ihres tatsächlichen Arbeitsweges netto 30 Prozent als Pendlerprämie erhalten.

„Österreich hat die sechst höchste Abgabenquote der Welt. Zudem hat unser Land im internationalen Vergleich ein Steuersystem, welches Leistung zu wenig honoriert. Das wollen wir ändern. Unser Ziel ist es, die Steuer- und Abgabenquote in Richtung 40 Prozent zu senken. Dafür setzen wir uns als ÖAAB ein und werden bei unseren Forderungen für die zukünftige Steuerreform 2020 auch nicht locker lassen“, so ÖAAB-Landesobmann Christian Sagartz abschließend.

Übersicht der Vorschläge:

  • Arbeitende Menschen entlasten – Steuertarif senken
  • Abschaffung der kalten Progression
  • Kleine Einkommensbezieher und Pensionsbezieher entlasten
  • Mitarbeiterbeteiligung steuerlich begünstigen
  • Mietkauf durch steuerliche Maßnahmen attraktivieren
  • Weniger Steuern auf Überstunden für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
  • Pendlereuro NEU